Donnerstag, 2. Februar 2012

Umfragewerte gut - Aktive Teilnahme schlecht

Die gute Nachricht zuerst: Diäsch lebt - und die Prelker wollen weiter zocken! In einer aktuellen Umfrage hat sich die große Mehrheit der Befragten zum Prelk-Sport bekannt. Hauptgrund ist die Liebe zum Sport. Außerdem mögen die Diäscher die Geselligkeit und die Traditionen von Hymne über Wurst bis Preisverleihung. Was sie am meisten stört ist, dass zu den Turnieren immer weniger Leute kommen. Am liebsten würden sie pro Jahr weiterhin zwei bis drei Turniere spielen, und dabei auch einmal neue Formen wie Mixed oder Teamcup ausprobieren. Absolute Prioriät bleibt jedoch für die meisten die WM im Sommer - und natürlich das Großereignis Diäsch Olympia.

Die schlechte Nachricht ist, dass immer weniger Diäscher Zeit finden, ihr Hobby auszüben. So wird die Indoor-WM in diesem Jahr zum ersten Mal seit 2001 ausfallen. Urlaube, Arbeit, Krankheit, Auslandsstudium, ein kaputtes Auto oder ein neues Tattoo am Bein gehören zu den vielfältigen Gründen dafür, dass die Indoor zumindest nicht am angesetzten 5. Februar 2012 stattfinden kann. "Mit dem Träner, Möhli, Apfkab, Hec und mir haben wir nur fünf feste Zusagen gezählt, das ist zu wenig, um das Turnier ernsthaft anzusetzen", sagte ddv-Präsident Poganatz. Hinzu komme die ungemeine Kältewelle aus Sibirien, die die Anreise erschwere. "Vielleicht wird es noch einen Ersatztermin im März geben, dazu müsste es aber einen stärkeren Zuspruch und mehr Engagement aus dem Kreise der Spieler geben." 

Spökes bei der Indoor-WM 2011

Dabei wollen die Prelker eigentlich spielen - so zeigt es jedenfalls die Auswertung der großen ddv-Umfrage "Diäsch - Wie soll es weiter gehen?" Demnach hat eine deutliche Mehrheit der Diäscher Lust auf mindestens zwei Events pro Jahr. "Das war eine Kernfrage der Untersuchung", sagte der Präsident: "Wenn hier viele Leute eins oder gar null angegeben hätten, hätten wir den Laden dicht machen können."
Eine verpasste Indoor-WM dürfte einigen Diäschern ein Dorn im Auge sein. "Indoor war doch bisher immer mein Erfolgsgarant", sagte Hallen-Star Stefan Möhli enttäuscht. In der Beliebtheit der Veranstaltungen liegt das meist sehr spannende Hallenturnier auf Platz 3, hinter den großen Freiluft-Events WM und Olympia: 

Frage: Welches Turnier hat für Dich Präferenz?
1. WM
2. Olympia
3. Indoor-WM
4. Doppel-WM, Cup der Guten Hoffnung
6. Regio-Turniere allgemein
7. Team-Cup
8. Berlin Battle
.
Legendäre Diäsch-Olympiade 1996
















Interessant und durchaus widersprüchlich ist dabei, dass neue, experimentelle Turnierformen wie der Team-Cup recht weit unten gelistet sind - obwohl gerade die Idee, neue Spielarten auszuprobieren, von vielen favorisiert wird:

Die beiden blauen Balken zeigen also, dass es einen erhöhten Bedarf an Fun-Turnieren mit weniger vorhersehbaren Ergebnissen gibt - während es den Diäschern gleichzeitig undenkbar erscheint, dafür WM oder Olympia ausfallen zu lassen. Presidente Poganatz hatte seine eigene Interpretation bereit: "Für mich bedeutet das, dass wir einfach mal beides parallel ausprobieren sollten: Zum Beispiel eine schnelle WM in reinem K.O.-System mit einem echten Weltmeister, und nebenbei einen kleinen Team-Cup oder ein Handicap-Turnier." Dies sei gerade bei geringen Teilnehmerzahlen relativ einfach umsetzbar. "Und wenn dann doch mal wieder 25 Leute kommen, fällt uns sicher wieder etwas Neues ein...", scherzte der Präses. 
Regio-Turnier 2009: Der 1. APF-Cup


Der (noch) herrenlose Teamcup



WM und Olympia sind den Diäschern ans Herz gewachsen. Wie wichtig den Diäschern diese traditionsreichen Turniere in den letzten 20 Jahren geworden sind, zeigt die Umfrage. Jeweils zwei Drittel der Prelker würden 2012 gern bei der WM und einer Olympiade dabei sein, nur ein Viertel will oder kann sich noch nicht festlegen. Eine überwältigende Mehrheit der Prelkfreunde sprach sich deshalb sogar dafür aus, beide Turnier auszutragen:

"Mixed Messages und gemischte Gefühle" beschrieb der Präsident bei der Auswertung dieser Ergebnisse. "Einerseits scheint es für die Mehrzahl nicht vorstellbar zu sein, dass keine Diäsch-WM stattfindet, andererseits haben die Leute aber auch immer weniger Zeit."

Der Wunsch, gemeinsam Sport zu treiben, ist jedenfalls da. Zu den häufigsten Antworten auf die Frage "Warum spielst Du Diäsch?" gehörte die Geselligkeit. Noch wichtiger war nur der Prelksport selbst:


Wie groß das Miteinander geschrieben wird, macht auch folgende Frage klar, bei der auf einer Skala von null bis 5 bewertet wurde, mit der fünf (ausnahmsweise) als positivstem Wert.



Diäsch ist zuallererst ein soziales Phänomen. Das machen auch die (weniger eindeutigen) Beschwerden klar. Am meisten stört es die Diäscher, dass zu wenige Leute zum Spielen kommen, neue wie alte. "Da beißt sich die Katze natürlich in den Schwanz", sagte Präsi Poganatz. 
 
Das fehlt: Training für den Nachwuchs


Ralle Holtkamp, der abgedankte Kaiser des Diäsch, hatte bereits im vergangenen Jahr analysiert, "dass der Sport für Anfänger nicht leicht zu erlernen ist." Daher seien das größte Problem "die fehlenden Trainingsmöglichkeiten mit erfahrenen Spielern. Hier hätte ich selber auch mehr Einsatz zeigen müssen."





Andere negative Aspekte betont die Diäsch-Community überraschend wenig. So erzielen Streit und Regeldiskussionen Bewertungen, die nur knapp über dem MIttel von 2,5 liegen. Auch die von Holtkamp damalshauptsächlich kritisierte "Dauerdominanz der Herren Althoff, Poganatz und Holtkamp" schlägt sich nur mit 2,92 Punkten nieder - ein Unbehagen ja, aber sicher auch kein Grund, den Prelk liegen zu lassen. Am wenigsten störte die Befragten übrigens ihr eigenes Abschneiden - Erfolg und Gewinnen scheinen beim Diäsch also nicht (mehr?) hoch gewertet zu werden. Es geht ums gemeinsame Diäschen, nicht mehr, nicht weniger. 

Auch das ist Diäsch: Schwierige Regelfragen und...

...nicht nur gute Momente











Wie soll es also weitergehen? Ein Ziel heißt offenbar Olympia. Wo aber liegt Olympia im Jahr 2012? Den Fantastereien des Presidente, den Diäschzirkus nach London zu tragen, erteilen die Befragten eine klare Absage. Ein wenig Hauptstadt-Flair hingegen könnte dem altehrwürdigen Spektakel nicht schaden. Jedenfalls sind genauso viele Prelker für den Austragungsort Berlin wie für das altangestammte Münster in Westfalen:

"Wenn es genug feste Zusagen gibt, organisiere ich gern ein sportliches Feuerwerk in Berlin", hieß es sogleich aus dem Präsidenten-Palais. Allerdings habe die westfälische Diäsch-Metropole natürlich das gleiche Anrecht auf olympische Ehren, nachdem sie die Diäscher 2008 in großem Stil gefeiert hatte. 

Triumphaler Einmarsch der Gladiatoren von 2008
 Aber wird es dazu kommen? "Ich glaube, wir müssen realistisch sein", bewertete der ddv-Präsident die Umfrage-Ergebnisse. "Es gibt offenbar auch weiterhin einen Kern an Diäschern, denen unser Sport und unsere Treffen sehr wichtig sind. Aber es ist auch klar, dass die Studentenzeiten lang vorbei sind, und alle weniger Zeit haben. Umso wichtiger wird es sein, uns in Zukunft besser, langfristiger und verbindlicher zu organisieren, wenn wir weiter diäschen wollen. Außerdem sollten wir den Spagat zwischen den großen, alten Turnieren und neuen Spielformen finden. Das wird keine einfache Aufgabe, und erfordert mehr Initiative von allen. Aber nach dieser Umfrage bin ich zumindest sicher: Diäsch lebt, wenn auch nicht so wie vorher. Aber so ist es eben: Das Leben ist Veränderung. In diesem Sinne: Prelk on!"  

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3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Schade das der Team Cup kaum zu ziehen scheint. Finde das ist noch die beste Idee für was neues mit hohem Spaß Faktor. Eine Handicap Regel mit Vorsprung für den Außenseiter finde ich dafür doch eher bescheiden.

MfG

Los Bennos (Teamchef a.D.)

Anonym hat gesagt…

hoffe doch das wir die indoor dieses jahr noch zocken werden...meiner meinung nach das schönste und auch "sauberste" diäsch-event , ohne wind und wettereinflüsse...
bis dann
rag1904

ddv hat gesagt…

Man kann eine Indoor statt im März übrigens auch im November, Dezember spielen - alles schon da gewesen, und erfolgreich getestet worden...

Prelk on, el presi