Olympiasieger: Althoff (Silber Einzel/Doppel), Bodien (Bronze E, Silber D), Poganatz (Gold E/D), Kordalis (Bronze D) |
Wechselbalg Olympia: Eigentlich kennt und liebt Münster seine Diäsch-Olympiade. Seit 1996 strömen alle vier Jahre im Hochsommer die besten Prelk-Athleten der Welt in die Domstadt, um im Kampf Mann gegen Mann das begehrte Edelmetall zu erobern und sich gegenseitig mit Lorbeerkränzen zu schmücken. In diesem olympischen Jahr hingegen sollte alles anders sein...
2012 wurde die erste Hallen-Olympiade der Geschichte: Anders als noch 2008, als die Diäthleten das Pekinger Olympiajahr mit einem grandiosen Fackellauf durchs nächtliche Münster eröffnet hatten, wollten sie das Londoner Olympiajahr lieber würdig beschließen. Der Beschluss war also gefasst: Hallen-Olympia - aber in welchem Modus?
Erstens kommt es anders... ...und zweitens als man's kennt. Statt wie sonst fanden 2012 nicht rund 20, sondern lediglich acht Weltklasse-Diäschoniken ins Stadion. Was tun mit dieser geballten Kraft? "Eine Team-Olympiade", meinten die einen. "Olympia ist immer ein Einzelturnier" die anderen. Dann die überraschende Entscheidung der Teilnehmer: Eine schnelle Doppel-Olympiade im K.O.-System, gefolgt von einem Einzelturnier mit Gruppenphase.
Olympia 2012 = Indoor + Doppel-WM + Olympiatradition
Die überraschende Formel erwies sich nicht nur als angemessen, sondern als Volltreffer. Am Ufer des Aasees entzündete der Bundesträner das olympische Feuer, dessen Fackel alsdann der 13-Jährige Diäsch-David Julius Endemann in die von Flaggen geschmückte Halle trug. "Das Olympia noch so ein Erfolg wird, hätte ich nicht gedacht", freute sich nach dem Turnier Altmeister Althoff, der sich noch kurz zuvor gegen einen Doppel-Modus ausgesprochen hatte.
Tatsächlich waren gerade die Doppel ein laut bebrüllter Heidenspaß mit verrückten Ballwechseln und Fallrückziehern, wie sie so wohl nur im windfreien Hallenraum möglich sind. Angetreten waren folgende Nationen:
Vereinigtes Königreich von Südamerika - Poganatz / Wentrup
Niederländisch Westfalen a.k.a. "Westfälischer Friede" - Bodien / Althoff
Freistaat Aldenhövel - Möhlmann / Kordalis
Sultanat Amrabat - Hefner / Endemann
Im Instant-Halbfinale verspielten die gesetzten Friedensengel beinahe einen 19:12-Vorsprung, setzten sich dann aber doch gegen die schwarz gewandten Aldenhöveler durch. Im anderen Sofort-Semifinale vergaben die favorisierten Latinos in ihren knallgelben Trikots einen Satz gegeb Doppeldominator Apfkab Hefner und seinen jugendelichen Adjutant Julius Endemann, konnten sich aber am Ende doch mit 2:1 ins Finale prelken.
Im Doppelfinale wurde es dann knapp. Nach einer Satzführung für die flankenstarken Südamerikaner blockten sich die Westfalen eine 18:12-Führung herbei, die sie dann leider verspielten: Gold für die Doppelspezialisten Presidente Poganatz und Los Benos Wentrup! Silber für den Altmeister und den Bundesträner. In einem knappen kleinen Finale holte indes der Freistaat Aldenhövel Bronze - und damit das erste olympische Edelmetall für die beliebten Prelker Dampfknie Möhlmann und Kosta Kordalis!
Im Einzel versprach die "Todesgruppe A" besondere Spannung. Panama (Möhli), Österreich (Träner), Liechtenstein (Kordalis) und Irland (LosBenos) konnten sich allesamt Hoffnung aufs Halbfinale machen. Und tatsächlich: Der Träner schlug Möhli (11:6, 11:6), der wiederum schlug Benos (4:11, 11:7, 11:5), welcher dann den Träner abservierte (11:7, 11:9). Auch Kordalis' kleines Liechtenstein mischte gut mit und holte Sätze gegen alle Gegner außer des Träners Österreich. Am Ende mussten Satz- und Punkte-Verhältnis entscheiden: Österreich (Träner) und Irland (Benos) zogen ins olympische Halbfinale ein.
In dieser Arena warteten altbekannte Gladiatoren: Brasilien schickte den Goldgewinner von 2000 ins Rennen (El Presidente Poganatz), und Holland den Hallengott und erfolgreichsten Olympioniken aller Zeiten: Topfavorit Altmeister Althoff. Der hatte wenig Schwierigkeiten, sich gegen den fußlahmen irischen Benos Wentrup mit 21:8, 21:18 durchzusetzen. Im anderen Halbfinale erkämpfte sich Brasiliens Presidente trotz Rückständen ein 21:17, 21:19 gegen den österreichischen Bundesträner.
Ein Paukenschlag eröffnete das Finale: Mit einem unfassbaren 6:21 erlebte der Favorit und Vorrundensieger Hec Althoff ein wahres Waterloo. Warum - und wie das Finale ausging - lest ihr morgen auf diaeschblog. Zusammen mit mehr Fotos vom gesamten Olympiateam, den Medaillen und dem unvergesslichen Feuer.
Prelk on! And go for Gold!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen