Sonntag, 10. Juni 2012

Den Vogel abgeschossen

Dunkler Ritter trägt Lichtgestalt zum Titel: Apfkab und Presidente gewinnen den Teamcup und holen den "He-Man" - Style-Award an Newcomer aus dem Ruhrpott

 
 
 


 






So ein Turnier gab es noch nie - Nach mehr als zwei Jahrzehnten hat sich der Diäschsport noch einmal neu erfunden. Zum ersten Mal seit 1992 verzichteten die Prelker bewusst auf die traditionelle Weltmeisterschaft im Einzel. Stattdessen einigte man sich auf eine neue Mischung aus Einzel und Doppel, auf den schon 2009 vorgeschlagenen "Teamcup" aus der Ideenschmiede des Teamchefs Los Benos "50" Wentrup. Für die zusätzlich vorgesehene Einzelwertung blieb am Ende schlicht keine Zeit: Diäsch-Doppelkönig Apfkab Hefner verkantelte seinen Final-Matchball erst  gegen 21 Uhr - vor vollen Rängen! 

Es war ein Traumfinale. Seit den Indoor-Endspielen mit Publikumsliebling Ragnar "dem Fußmagier" hatte es kein Finale mit so viel Publikum gegeben, mit so schöner Stimmung. Irgendwo brutzelte ein Grill, im Hintergrund lief immer wieder die Diäsch-Hymne, es war auswärtiges Publikum am Start, und an der Platte bekämpften sich die beiden besten Teams des Tages: Auf der einen Seite der beste Doppelprelker aller Zeiten, Vielfach-Weltmeister Günsch Vogelsang, mit dem kniestarken Stefan Möhli als Compagnon. Und auf der anderen Seite der doppelte Doppel-Weltmeister der letzten beiden WMs, der nervenstarke und bis in die Fußspitzen motivierte Dr. Apfkab Hefner; An seiner Seite der erfahrene Doppel-Finalist Präsi Poganatz, die alte Lichtgestalt des Diäsch, die an diesem Tag jedoch die Hälfte ihrer Einzel klar abgab - nur um dabei vom selbstsicheren Dunkeldiäscher "Dark Knight" Hefner bravourös abgesichert zu werden.

Es war das erwartbare Finale, denn beide Teams hatten die (unparteiischen?) Los-Feen Steffi und Isona deutlich bevorzugt. Bundesträner Reno und Doppelweltmeister Ralle gingen mit den beiden Neulingen Hermann Gönner und Thorben Appels an den Start, Altmeister Althoff bekam die Diäschdame Isona zugeteilt, und Doppelspezialist und Mehrfach-Finalist Kosta Kordalis prelkte sich mit dem 12 Jahre jungen Julius ansehnlich durchs Turnier. Aber so ist es nun mal im Diäsch-Doppel, seitdem vor ca. zehn Jahren die Zuteilung per Los eingeführt wurde. Niemand beklagte sich, und obwohl die Teams in der Aufregung vergaßen, sich Namen zu geben, herrschte überall echter Teamgeist.
Puma Poganatz attackiert
  
Es war ein Herzschlag-Finale. Endlich einmal wieder. Zu vorhersehbar waren die vergangenen Einzel-WMs gewesen, heute ahnte niemand, wer gewinnen würde. Erstes Einzel: Möhli gegen Apfkab. In der Vorrunde hatte der starke Apfkab einen 11:6, 11:6-Sensationssieg errungen gegen seinen Angstgegner. Nun aber schlug dieser mit Macht zurück. Stefan M., das "Dampfknie", sah endlich seinen ersten Titel vor Augen - und erzielte das 1:0 für sein Team. An der anderen EInzelplatte geriet Altstar Poganatz damit unter Zugzwang. Ein erster deutlicher Satz (21:14) gegen Vogelsang ließ alles nach dem Shoot-Out im Doppel aussehen, den sich das Publikum so wünschte. Dann aber stellte Vogelsang sein Spiel um und gewann 21:10 - nur um in Satz 3 auf rätselhafte Weise einzubrechen. Perfekt war das Doppelfinale! Hier legten Günsch und Möhli gut vor, und sahen den He-Man schon in ihrer Handt. Mit starken Zuspielen und pumaartigen Volleys konnten Apfkab/Poganatz jedoch ausgleichen. Dann ziehen sie im letzten Satz auf 18:15 davon....


... ein Nervenkrieg entsteht. (Fast) noch nie gesehene Szenen: Plötzlich changieren die Netzspieler, noch während Apfkab seine Angaben spielt. Mal links, mal rechts, bis Vogelsang und Poganatz beim Aufschlag an der Grundlinie stehen, um dann spontan in Richtung des Prelks zu hechten. Es sind Reminiszenzen an das letzte Doppel-WM-Finale von 2009 - und wieder gelingt es Poganatz, die Volleys auch von der "falschen" Seite zu verwandeln. Für den Sieg reicht es nicht. Dazu muss erst der ultrapräzise Dr. Apfkab sein Diäsch-Skalpell ansetzen. Zwei Kantenbälle im letzten Aufschlagsspiel schnitten tiefe Wunden ins gegnerische Spiel. 21:19 hieß es am Ende - Präsi Poganatz herzte und küsste (!) seinen Apfkab, dieser hob ihn daraufhin in die Luft, und wurde dafür vom Präsidenten mit dem Sektkorken abgeschossen. Kinn und Pokal blieben glücklicherweise unversehrt. 


Spitzensport mit Möhli, Thorben, Günsch und Ralle
Großes Tennis: Das Finale war nicht das einzig spannende Spiel. Großes Diäsch bot Altmeister Althoff im kleinen Ersatz fürs ausgefallene WM-Finale. Dem Wiedergänger Ralle Holtkamp nahm er 11:9 den ersten Satz ab, um dann doch 8:11, 5:11 zu verlieren. Starke Einzel zeigte Träner Reno, der die späteren Finalisten Vogelsang und Poganatz beide mit 2:0 abfertigte. Ganz groß auch der nervenzerfetzende Sieg des Youngster Julius Endemann gegen "First Lady" Isona (11:7, 6:11, 15:13). Und nicht zu vergessen die technisch erstaunlich hochklassigen Matches der Neulinge. Im direkten Vergleich siegte Thorben deutlich gegen Gönner mit 11:2, 11:6. Danach aber spielten beide noch unzählige Spaß-Matches. Wer die gewann, ist nicht in der Diäsch-Historie verzeichnet. Sehr wohl aber, dass es dafür gleich für beide den STYLE AWARD gab. Punkt-Gleichstand 9:9 nach Abstimmung, hauchdünn vor ihrem Freund und Träner (8). So geht das grüne Männchen nach Bochum! Herzlichen Glückwunsch - und bitte wieder mitbringen beim nächsten Mal! Es war ein einzigartiges Turnier...


 
Wie war es dazu gekommen? Am Anfang des Tages war klar: Es sollte eine WM werden, aber irgendwie auch ein Teamcup. So hatte es die große Krisen-Umfrage im Winter ergeben. Schnell wurde klar: Auf ein erneutes Finale Poganatz/Althoff bestand wenig Lust. Also Teamcup: Jeweils zwei Einzel und ein Doppel ergeben ein Match. 

Und die Weltmeisterschaft? Tja, die XXII. Diäsch-WM blieb ungewollt auf der Strecke. Eigentlich sollten aus den Ergebnissen die besten EInzelspieler errechnet werden sollen. Dann hätte es ein Halbfinale mit je den zwei Besten aus dem A-Topf und dem B-Topf gegeben. Das wäre ihr Halbfinale gewesen: 

Holtkamp - Möhli
Apfkab - Althoff


Dazu kam es aber nicht: Die beiden besten "B"-Spieler standen nämlich zeitgleich im grande finale, und es war schon recht spät geworden. Für weitere Teamcups muss dringend der Spielplan besser ausgearbeitet werden. Etwas notdürftig, und für die Verwendung in der ddv-Weltrangliste, errechnete die Turnierleitung am Ende folgende Platzierungen (Einzel): 

Shooting Star auf Plätzen 3 und 9: Thorben A. aus B.
1. Ralle "Sexy Knee" Holtkamp
2. Hec "Altmeister" Althoff
3. Bundesträner Reno
4. Presidente Poganatz
5. Günsch "Albatros" Vogelsang
6. Kosta Kordalis
7. Dr. Apfkab Hefner
Julius unterlag Gönner knapp in 1:2 Sätzen
8. Stefan "Dampfknie" Möhli
9. Thorben "Handcrusher" Appels
10. Julius "Youngster" Endemann
11. "First Lady of Diäsch" Isona
12. Hermann unser aller Gönner

And the winners are... für die neue Doppel-Weltrangliste soll der Teamcup wie eine Doppel-WM gewertet werden. Die Punkte war dieser Cup ganz sicher wert: 

1. Poganatz / Hefner
2. Vogelsang / Möhli
3. Holtkamp / Appels
4. Träner / Gönner
5. Althoff / Isona
6. Kordalis / Endemann


Ein weiteres Turnier könnte es noch geben diesen Diäsch-Sommer: Eine WM? Olympia 2012? Ihr entscheidet. Bitte hier eintragen














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